Die Umweltbelastung durch Mikroplastik
Wie Kunststoff auch nachhaltig sein kann
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik bezeichnet Kunststoffpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik.
Unsere Produkte - ob aus Recyclingkunststoff wie hanit oder aus hochwertigen PE-Zusätzen wie Tubex - sind mikroplastikfrei im Sinne der EU-Verordnung. Sie enthalten keine zugesetzten Mikroplastikpartikel, und das verwendete Material wird vollständig eingeschmolzen und zu langlebigen Endprodukten verarbeitet.
EU-Regelungen und aktuelle Entwicklung
Durch EU-Verordnungen wird die Entstehung und Verbreitung von Mikroplastik zunehmend eingedämmt. Seit 2023 herrschen hierzulande die weltweit strengsten Regelungen. Verbote für Einwegplastik und steigende Recyclingquoten von Post-Consumer-Verpackungsabfällen tragen dazu bei, die Umweltbelastung zu senken. Zudem dürfen im Rahmen des Chemikalienrechtes REACH keine synthetischen Polymerpartikel unter 5mm Größe produziert werden, etwa als Bestandteil in Kosmetika.
Einige Bestimmungen zielen indirekt auf Mikroplastik ab, indem sie die Reduktion von Kunststoffabfällen und das Recycling fördern. Denn: Weniger Plastikabfall bedeutet langfristig weniger Mikroplastik in der Umwelt.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Recyclingkunststoff unterstützt aktiv die Kreislaufwirtschaft. Anstatt Kunststoff zu verbrennen, wird bestehendes Material recycelt und in langlebige Produkte überführt. Das Ergebnis ist ein Mehrwert durch:
- Wiedergewinnung wertvoller Rohstoffe
- Lange Materialbindung
- Vermeidung von Kunststoffabfällen
So entsteht ein geschlossener Materialkreislauf, der Ressourcen schont und die Umwelt entlastet. Während die hanit-Produkte zu 100% aus Recyclingkunststoff bestehen, arbeiten wir weiter daran, den Anteil von Tubex-Produkten zu erhöhen (aktuell 50% Recyclinganteil). Auch TERRAM-Produkte haben einen hohen Recyclinganteil von bis zu 100%, bspw. bei den TERRAM BodPave Rasengittern. Aufgrund der Herstellung der Produkte unter Hochdruckverfahren sind die Oberflächen so stark verfestigt, dass diese nicht von Mikroplastik behaftet sind. Dadurch wird Absetzung von Mikroplastik durch Witterung stark eingeschränkt.
Weltweit werden jährlich ca. 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert - davon sind 40% Verpackungskunststoffe und Einwegprodukte. Die Kreislaufwirtschaft dient um diesen Material eine sinnvolle und langlebige Verwendung zu bieten. Produkte aus Recyclingkunststoff helfen somit dabei bereits bestehende Materialien bestmöglich wiederzuverwenden anstatt sie zu verbrennen. Dennoch entsteht Mikroplastik bei der Erzeugung und Verarbeitung von Recyclingkunststoffen.
Mechanischer Abrieb ist bei keinem synthetischen Material vollständig vermeidbar. Auch Autoreifen, Schuhsohlen oder Rohrleitungen sind dadurch Transporteure von sekundären Mikrokunststoffen. Bei der Verarbeitung von Kunststoffen entsteht unweigerlich sekundäres Mikroplastik in Form - ähnlich wie Holzspäne bei der Bearbeitung von Holz. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts ist der Abrieb von Autoreifen der größte Verursacher für die Entstehung von sekundärem Mikroplastik. Die Studie zeigt: Im Produktionsprozess von Recyclingkunststoffen sowie in der Verarbeitung von Kunststoffen auf Baustellen entsteht weniger Mikroplastik als durch den Abrieb von Schuhsohlen. Die Verarbeitung von Kunststoffen auf Baustellen ist sogar geringer als der Abrieb von Farbpartikeln von Häuserfassaden. Zusammenfassend kann man die Mikroplastikbelastung die direkt durch Recyclingkunststoffen verursacht wird als gering einschätzen - lediglich in der Produktion durch das Schreddern und Waschen entsteht Mikroplastik. Deshalb werden in der Herstellung unserer Produkte moderne Filteranlagen eingesetzt, um entstandenes Mikroplastik nicht in die Umwelt freizusetzen. Wir können Mikroplastik nicht zu 100% vermeiden, aber wir können zu einem bewussten Umgang beitragen um somit die Belastung zu minimieren.
Zusätzlich zu der relativ geringen Belastung bieten Recyclingkunststoffe viele umwelttechnische Vorteile im Kontext der Kreislaufwirtschaft. Die Vision eines geschlossenen Materialkreislaufes ist für das Material hanit bereits Realität: alle Restmaterialien werden geschreddert und dem Produktionsprozess wieder zugeführt. Ebenso sind in den Produktionsstätten moderne Luftfilteranlagen installiert um sicher zu stellen, dass keine Stoffe oder Mikroplastiken in die Umwelt gelangen.
Wie kann Kunststoff dennoch nachhaltig sein?
Die Nachhaltigkeit von Kunststoff besteht in die langlebigen Materialeigenschaften. Das 12. Ziel der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen spricht von nachhaltigem Konsum, beispielsweise durch Recycling und der Priorisierung von nachhaltigen Produkten in Ausschreibungsverfahren. Auch wenn Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist und im Recyclingprozess Mikroplastik entstehen kann, bietet es ein hohes Maß an Nachhaltigkeit im Bezug auf den eigenen Produktlebenszyklus. Dadurch können nachhaltige Bauanwendungen umgesetzt werden, wie beispielsweise versiegelungsfreie Bodenbefestigungen - wie bspw. bei einem unserer Referenzprojekte in Dresden.
Für temporäre Anwendungen, wie bei Wuchshüllen aus Kunststoff, können die eingesetzten Materialien recycelt werden. Das Material wird nicht zur Verwitterung in der Natur zurückgelassen, sondern bekommt ein neues Leben - etwa in einem TERRAM Bodpave Rasengitter (zu 100% aus Recyclingkunststoff) oder einer Tubex Ventex Wuchshülle (bis zu 50% aus Recyclingkunststoff).
Häufig gestellte Fragen
Mikroplastik entsteht primär durch Abrieb und Zerfall von Kunststoffprodukten. Recycling verlängert die Nutzungsdauer von Kunststoffen und reduziert den Bedarf an Neuplastik, wodurch insgesamt weniger Mikroplastik entsteht.
Ja. Wiederverwertete Kunststoffe vermindern Abfall, reduzieren Abrieb durch langlebigere Materialien und helfen, offene Entsorgungswege zu vermeiden. Das senkt das Risiko von Mikroplastik in Umwelt und Gewässern.
Am besten recycelbar sind sortenreine Kunststoffe wie PET, PE und PP. Sie können mehrfach wiederverwertet werden und tragen dadurch effektiv zur Reduzierung von Mikroplastik bei.
Die Kreislaufwirtschaft sorgt dafür, dass Kunststoffe im Materialkreislauf bleiben statt zu Abfall zu werden. So entstehen weniger Kunststoffreste, die später zu Mikroplastik zerfallen könnten.
Der größte Anteil des anfallenden Mikroplastiks entsteht durch mechanischen Abrieb von Autoreifen oder Schuhsohlen. Dies sind Ursachen, die sich im Alltag nur schwer umgehen lassen. Was wir beeinflussen können ist wie viel Kunststoff in der Umwelt unachtsam zurückgelassen oder falsch entsorgt wird, um Recycling weiter zu stärken.